So liebe Spender, Unterstützer und Interessierte,
Es tut uns Leid, dass wir uns erst jetzt wieder melden, aber da gegen Ende Mai das togoische Schuljahr faktisch zu Ende ging und wir Freiwilligen von ASTOVOT ein Workcamp organisierten und auch unser Jahr in Togo zu Ende ging, waren wir leider nicht in der Lage, euch über das Projekt Togo auf dem Laufenden zu halten. Wir bitten um Entschuldigung.
Mittlerweile bin ich wieder in Deutschland, Jakob ist mir vor ein paar Tagen gefolgt, und ich informiere euch hiermit über den aktuellen Stand des Projekts. Schon Mal vorweg, ich hab in Togo selten so schicke Toiletten gesehen:
Die Bauarbeiten gingen weiter. Nachdem der Boden ausgehärtet war, wurden die Schalungsbretter entfernt und es wurde sofort mit den Maurerarbeiten für die Seitenwände begonnen.
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Newton, unser Schreiner beim Entfernen der Schalung |
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Unsere Maurercrew bei der Arbeit |
Diese gingen zügig voran, bis uns die Regenzeit einen Strich durch die Rechnung machte und die Maurer, die freiwillig an unserem Projekt mitarbeiteten, aufs Feld mussten, um zu pflanzen. Deshalb war Alphonse während des Workcamps größtenteils damit beschäftigt, die Mauern bis auf das Niveau des zukünftigen Daches zu erhöhen und diese dann zu verputzen.
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Alle helfen mit |
Wir entschieden statt der geplanten sechs, nur fünf Kabinen zu bauen, da das Depot der letzten Kabine, durch Felsen bedingt, kleiner wurde als geplant. Dadurch haben nun Mädchen und Jungen jeweils zwei Kabinen und die Lehrer eine Kabine für sich. Über den Türen wurden sogenannte Claustra, also Steine mit Luftlöchern eingebaut, damit die Luft nicht in der Toilettenkabine steht. Nachdem das Verputzen der Seitenmauern abgeschlossen war, wurde nun mit Hilfe der beiden Schreiner aus Dalavé die Schalung für das Satteldach vorbereitet und, wie auch beim Gießen des Bodens, ein Stahlgitter eingelassen. Mit Hilfe der Schüler wurde dann das Dach gegossen. Während er aushärtete, gingen die Schreiner an die Arbeit und stellten die Türen aus dem Holz der für das Projekt gefällten Bäume her. Diese wurden mit Schlössern, die man auch von außen abschließen kann, versehen. Außerdem war Alphonse damit beschäftigt, Deckel für die Löcher zum Leeren der Depots zu gießen und vor jede Tür ein paar Treppenstufen zu betonieren. Sobald das Dach trocken war, wurde ein Maler geholt, der postwendend an die Arbeit ging und sowohl die Türen als auch das Gebäude selbst mit einem Anstrich in Gelb und Türkis versah. Bei der Farbwahl hatten wir dem Direktor freie Hand gelassen. Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Seht selbst.
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Nach einem Tag gemeinsamer Arbeit |
Schlussendlich stand also der Eröffnungsfeier nichts mehr im Wege. Unglücklicherweise war die Information zur Eröffnungsfeier vom togoischen Mobilfunknetz verschluckt worden, weshalb Jakob von der Einweihung erst erfuhr, als es schon zu spät war. Deswegen sind auf den Bildern auch nur meine Freundin (einen hübscheren Platzhalter hätte Jakob sich wohl nicht wünschen können) und ich zu sehen.
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Die Dorfprominenz |
Die Eröffnungsfeier wurde vom Direktor organisiert, welcher sich nicht lumpen ließ und alles einlud, was Rang und Namen hatte. Neben Lobesreden des Direktors, der Schulbeiräte und des Kantonchefs, schmückte der Chor des CEG die Zeremonie aus. Schlussendlich wurden ein paar Geschenke überreicht und als Abschluss unser neues Schmuckstück besichtigt. Wie findet ihr das Ergebnis?
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Patience, die Schulbeste, führte durch die Zeremonie |
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Monsieur le Directeur Naim Traoré Guezere |
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Monsieur l'Inspecteur |
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Monsieur le Chef du Kanton |
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Der Chor |
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Die Geschenke werden überreicht |
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Danke sehr! |
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...und noch eins |
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Die Gratulationen des Elternbeirats |
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Auf zur Besichtigung!
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Man geht in die Hocke um diese Toiletten zu benutzen |
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Alphonse erklärt mir das Konzept |
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Die Gäste beäugen kritisch das Ergebins |
Damit sind wir wohl am Ende angelangt. Das Spendengeld ist investiert, die restlichen Baumaterialien werden im Sinne des CEG eingesetzt, die Freiwilligen sind verschwunden. 305 Tage sind seit der ersten Idee vergangen. 2505 € sind innerhalb von knapp 4 Monaten eingegangen und in 6,5 Monaten ausgegeben worden. Nur knapp 400 € für Dienstleistungen, der Rest für Materialien. 6 Personen wurden für ihre Arbeit bezahlt. Ungefähr 200 Freiwillige haben im Laufe der Zeit mitgeholfen.
Es ist als wäre es erst gestern gewesen, dass ich im Büro des Direktors saß und über mögliche Projekte diskutiert habe, dass ich zusammen mit meinen Eltern einen Masterplan entworfen habe, dass Jakob und ich zusammen den Blog eingerichtet haben, dass wir bei fast jedem meiner Besuche über das Projekt diskutiert und neue Blogeinträge geschrieben haben.
Das Ergebnis sind schicke Toiletten für das CEG und die Erinnerung, die wir Freiwilligen, aber auch der Direktor, die Schüler und alle Helfer im Sinn behalten werden. All das war nur möglich dank euch. Danke für eure Spenden, eure Ideen, euren moralischen Support, euren Nicht-Egoismus. Ich verbeuge mich vor euch. Danke.
Florian Köhler