Donnerstag, 10. Februar 2011

Statusbericht no.4

Es regt sich wieder was in Togo.
Mittlerweile gehen wir von der Planungs- in die Bauphase über. Nachdem ich letzte Woche offiziell auf einem Elternvormittag das Projekt vorgestellt und um lokale Unterstützung geworben habe, wird es nun konkret.
Nach mehreren Treffen mit dem Direktor, den Elternvertretern, einem Mitglied des Kollegiums und dem Bauleiter Alphonse haben wir nun den genauen Bauplatz festgelegt. Die Toilette wird nun in gleicher Ausrichtung wie das Schulgebäude längs der Straße gebaut.

Als erster Schritt sind nun mehrere Bäume gefällt worden, damit bei einem Sturm das Toilettengebäude nicht von fallenden Bäumen bedroht wird. Ab nächster Woche werden die Schüler anfangen, während der so genannten Travaux manuels, (Unterricht, in dem die Schüler körperliche Arbeit verrichten) das acht Meter lange und drei Meter breite rechteckige Loch ausheben, das Alphonse mit Asche und Markierungspfeilern ausgewiesen hat. Wir hoffen, dass nicht zu viele große Steine, die mit Temperaturunterschieden gespalten werden müssen unsere Arbeit erschweren werden.

Nach vielen Anstrengungen, Änderungsvorschlägen und Optimierungen haben wir den Spenderbrief fertig gestellt. (Auch wenn die Onlineversion noch nicht ganz optimal ist, er wird auch per Rundmail geschickt) Dieser Brief ist eine Beschreibung des Projektes, der alle Fakten und Gründe auf einer Seite zusammenfasst. Wir bitten euch diesen Brief an potentielle Spender wie euren Arbeitgeber oder eure Schule weiter zu leiten. Falls noch Fragen bei potentiellen Spendern auftauchen sollten, bitten wir euch diese (falls möglich) zu beantworten und auf unseren Blog zu verweisen oder die Fragen im Zweifelsfall an uns weiterzuleiten.

Der Spenderbrief ist dafür gedacht möglichst viele Leute zu erreichen und sie mit den notwendigen Informationen zu unserem Projekt zu versorgen. Also tut uns bitte den Gefallen und verteilt diesen Brief, sagt es weiter, „spread the word“! Hängt den Brief auf an Unibretter und in Lehrerzimmer, in Kantinen und Fabrikhallen, in Büros und Golfclubs, in Stadien und Sportplätzen, in Würstchenbuden und im McD (für alle die dort wirklich essen gehen).

Ein Tag nach Beginn der Bauphase ist in der Schule eingebrochen worden. Gestohlen wurden neben ein paar Heften und Schulbüchern ein großes Wörterbuch, was ein halbes Monatsgehalt wert ist. Außerdem wurde eine Kasse aufgebrochen und wenige Franc CFA Schulgeld entwendet. Wir gehen davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen diesem Einbruch und der offiziellen Bekanntgabe des Toilettenprojektes gibt. Es besteht die Vermutung, dass die Einbrecher auf das Geld aus waren, welches die Schule für dieses Projekt bekommt. Natürlich werden wir nie Bargeld vom Projekt in der Schule lagern. Das Geld liegt auf einem deutschen Bankkonto und kann nur mit einer Visacard mit gültigem PIN abgehoben werden. Das Projektgeld ist gut geschützt und wir werden uns von solchen Ereignissen nicht aufhalten lassen!
Um weitere Probleme zu vermeiden haben wir außerdem festgelegt, dass wir möglichst nie Bargeld benutzen, sondern so viel wie möglich per Überweisung arbeiten, auch wenn das hier schwerer ist. Wenn Bargeld im Spiel ist werden immer nur die kleinstmöglichen, aber ausreichenden Barbeträge pro Einkaufstour abgehoben um das Projekt und auch die Mitarbeiter nicht zu gefährden.
Ich hoffe, dass ihr euch nicht von diesem Ereignis entmutigen lasst und wir weiter zusammen für das Projekt arbeiten können. Wir jedenfalls werden alles Mögliche tun um unsere Aufgabe hier zu erfüllen.

Liebe, sonnige Grüße

Flo

1 Kommentar:

  1. Hört sich alles sehr gut an, trotz des Rückschlages mit dem Einbruch! (Besteht denn die Möglichkeit, das Wörterbuch mit den Spendengeldern noch zu ersetzen?! Ich könnte aber auch noch mal eine ,,Wörterbuchspende" losschicken!) LG Christine

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